Erfahrungsbericht : Wie die Diagnose Dyskalkulie unsere Familie herausforderte – und wie individuelle Lerntherapie und visuelles Lernen den Weg in ein selbstbewusstes Leben eröffneten.
„„Sie sollten Ihr Kind unbedingt einmal auf Dyskalkulie testen lassen.“
Diesen Satz hörte ich unerwartet von der Klassenlehrerin meiner Tochter – mitten in der 4. Klasse.
Ich war geschockt. Meine ältere Tochter hatte keine Schulprobleme, im Gegenteil: Sie war ein Einserkind. Nun sollte meine jüngere Tochter an einer Rechenschwäche leiden?
Was war überhaupt Dyskalkulie? Zuerst einaml wollte ich genau wissen, was das überhaupt für eine Diagnose war.
Dyskalkulie, auch Rechenschwäche genannt, ist eine Teilleistungsstörung, bei der betroffene Kinder Schwierigkeiten beim Rechnen, Zahlenverständnis und Mengenbegriff haben – trotz normaler Intelligenz.
Bei meiner Tochter zeigten sich typische Symptome von Dyskalkulie:
– Schwierigkeiten beim Einmaleins
– Verwechseln von Rechenzeichen
– Angst vor Mathematikaufgaben
– starke Frustration bei Hausaufgaben
Das belastete nicht nur sie selbst, sondern oft die ganze Familie…
Was folgte, war eine Odyssee aus Tests, Gesprächen, Diagnosen – und letztlich die Empfehlung: eine Lerntherapie bei Dyskalkulie. Doch die Realität sah anders aus: überfüllte Wartelisten, kaum Plätze. Also traf ich eine Entscheidung, die alles veränderte.
Warum ich selbst Lerntherapeutin wurde
Ich war beruflich in der Erwachsenenbildung tätig, aber mein Herz schlug schon immer für die Arbeit mit Kindern.
Ich beschloss, selbst eine Studium zu beginnen für Dyskalkulie und LRS – vorrangig, um meiner Tochter zu helfen und anderen Familien Mut zu machen.
In dieser Zeit lernte ich:
🔹 Kinder mit LRS oder Rechenschwäche lernen anders
🔹 Sie brauchen individuelle Förderung, keine standardisierten Methoden
🔹 Ihre Stärken liegen oft im Kreativen, Visuellen, Körperlichen
IVisuelles Lernen als Schlüssel zum Erfolg
Bei meiner Tochter zeigte sich schnell:
👉 Sie ist ein visueller Lerntyp.
Durch Farben, Bewegung, Musik und kreative Lernmethoden begann sie, mathematische Zusammenhänge zu verstehen.
Sie gestaltete ihre Lernunterlagen farbig, kombinierte Bewegung mit Formeln – und entdeckte nicht nur ihren Lernstil, sondern auch ihr Selbstvertrauen.
Heute nutzt sie diese Kompetenzen sogar in ihrem Sportstudium.n entdeckt und diese erfolgreich für ihr Sportstudium genutzt.
IWas Eltern über Dyskalkulie und LRS wissen sollten
Liebe Eltern, wenn euch jemand sagt:
„Ihr Kind hat vielleicht eine Rechenschwäche oder LRS.“
Dann denkt daran:
✅ Euer Kind ist nicht weniger intelligent
✅ Es braucht nur einen anderen Lernweg
✅ Mit gezielter Förderung und Verständnis kann es aufblühen
Eine solche Diagnose ist kein Makel – sondern der Startpunkt, euer Kind besser zu verstehen.
Fazit: Lerntherapie als Chance für die ganze Familie
Der Weg war nicht leicht – aber er hat sich gelohnt.
Heute begleite ich nicht nur meine Tochter, sondern auch viele andere Kinder in meiner Praxis als Lerntherapeutin für LRS und Dyskalkulie.
Ich sehe jeden Tag, wie viel Potenzial in diesen Kindern steckt, wenn man individuell, liebevoll und kompetent fördert.